Veröffentlicht: 15.10.05

 

 

Überarbeitet:  22.02.08

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Balz - und Paarungsverhalten

Schon 6-8 Tage nach der Winterruhe fangen die Männchen an die Weibchen zu verfolgen und ständig in Kopf, Vorder- und Hinterbeine zu beissen, um sie zum stehenbleiben zu bewegen.

Bissverletzung klein

Kleine Bissverletzung am Hinterbein

Dabei kann es auch zu nicht unerheblichen Biss und Stossverletzungen kommen, zumeist an den Hinterbeinen der Weibchen. Kleinere Bissverletzungen behandle ich mit Borsalbe und die Sache ist in ein paar Tagen verheilt.

Paarung1 Klein

Für unser Empfinden gleicht das grobe Werberitual der Männchen fast einem Vergewaltigungsakt, Beissen, Rammen Kopulation dann zur nächsten Dame dieser Vorgang wiederholt sich in der Hauptpaarungszeit unserer Tiere unzählige male. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Männchen regelrechte Treibjagten auf die Weibchen veranstalten. Die Damen werden belästigt wo auch immer sie im Gehege von den Männchen anzutreffen sind.

Verfolgung klein
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Ab und zu kann man auch beobachten, dass die Weibchen gerammt und gebissen werden was eigentlich das Verhalten der Männchen bei Revierkämpfen untereinander ist. Wenn das Weibchen auf Grund der Balzatacken stehen bleibt, aber nicht Paarungsbereit ist, versucht es immer wieder wegzulaufen und verhindert somit ein erfolgreiches Aufreiten und Kopulieren.

Ist das Weibchen hingegen paarungswillig so drückt es die Hinterbeine hoch, zieht den Kopf ein und lasst dem Männchen die Kopula zu. Diesem Akt gehen meist mehrere erfolglose Kopulationsversuche voraus . Nach einem warmen Gewitterguss sind die Paarungsaktivitäten besonders hoch.

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In der Hauptpaarungszeit nehmen Naturgemäss die Revier- und Machtkämpfe der Männchen um die Weibchen zu. In einem gut strukturriertem Gehege stellt das kein Problem dar, da das unterlegene Männchen jeder Zeit in die Büsche flüchten kann um Schutz vor dem Rivalen zu suchen.

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Dieses noch junge Männchen hat den Kampf um das Weibchen verloren und wurde von dem ausgewachsenen Männchen aufs “Kreuz” gelegt. Beim Paarungsakt stösst das Männchen piepsende bis leicht kreischend klingende Töne aus.

Die sehr aufdringlichen Paarungsversuche der Männchen verteilen sich auf die ganze aktive Zeit des Jahres und üben auf die Weibchen nicht unerheblichen Stress aus. Die Weibchen kommen daher kaum noch zum Fressen. Aus diesem Grunde sollte unbedingt ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis vorhanden sein. Als Faustregel gilt: Einem Männchen sollten mind. 3-5 Weibchen gegenüber stehen. Ist dieses nicht möglich, müssen die Tiere zeitweise in getrennten Gehegen gehalten werden, zumindest für die Eiablagezeit April bis Juli.

Erfolgreiche Kopulationen dauern um die 15-30 Minuten. Schildkrötenweibchen sind in der Lage Samenzellen zu speichern und können über mindestens ein Jahr befruchtete Eier ablegen, das habe ich selbst beobachten können als unser Männchen der zweiten Zuchtgruppe im Frühjahr eine Verletzung unterhalb des Hornnagels hatte und separat gehalten werden musste. Das Männchen hatte also keinen Kontakt zu den Weibchen ,dennoch legten die Weibchen Eier. Die Befruchtungsrate war dann nicht 90% wie die vorherigen Jahre sondern nur noch ca.70% . Die Hauptpaarungzeiten sind bei allen Europäischen Landschildkröten der Frühling und der Spätsommer.

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