Terrarium

Veröffentlicht: 15.10.05

Überarbeitet: 22.02.08

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	*Übergangsterrarium für Schlüpflinge und einjährige Landschildkröten*

Das Übergangsterrarium wird für den Ein-bzw. Auswinterungsvorgang der Schlüpflinge und einjährigen Schildkröten im Frühjahr und Herbst für einige Wochen benötigt. Wir benutzen das Terrarium auch, um eventuell auftretende Krankheitsfälle unserer Landschildkröten besser überwachen und kontrollieren zu können. Ich möchte mit den folgenden Bildern und Kommentaren niemanden die Terrarienhaltung schmackhaft machen, sie ist in jedem Fall keine naturnahe Haltungsmöglichkeit, auch wenn die Terrarienhaltung in verschiedener Literatur als artgerecht zelebriert und empfohlen wird. Die ganzjährige Terrarienhaltung ist und bleibt, für die Schildkröten ein ungünstiger Kompromiss zwischen artgerechter Haltung und Tierquälerei.


	Das Übergangsterrarium befindet sich in unserem Schildkrötenzimmer, wo auch die Überwinterungskühlschränke und die Brutapparate stehen. Das Terrarium wurde aus furnierten Hartfaserplatten in den Massen 2m x 1m selbst hergestellt. Im Inneren wurde Teichfolie bis zur Erdkannte eingebaut damit die Pressholzplatten nicht verfaulen, da ja das Substrat immer feucht ist.
	Das Terrarium ist nach oben hin offen und der Raum wird auf eine Grundtemperatur von 20 C° aufgeheizt.


	Das von vielen Haltern praktizierte Abdecken der Terrarien mit Glasscheiben um die wärme im Behälter zu halten, halte ich für ungünstig, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das stinkende Mikroklima was sich dadurch bildet den Schildkröten sonderlich gut gefällt bzw. zuträglich ist. Als Beleuchtung verwende ich einen 160 W UV / Wärmestrahler Reptile UV Heat und eine 125W HQI Lampe.


	Die Abgebildete Quecksilberdampf-Lampe spendet 6-8% UV - Licht und dient gleichzeitig als Ganztageswärmestrahler. Es gibt sie in zwei Leistungsklassen 100W und 160W.




		UV-A und UV-B Anteile in verschiedenen Strahlungsabständen


	Die 100W Ausführung hält nach meinen Erfahrungen nicht so lange wie die 160W Lampe, mir sind schon 3 davon kaputt gegangen.



	UV - Diagramm in Mikrowatt und Wellenlänge für Quecksilberdampf Lampe UV - Heat.

Es gibt diese Quecksilberdampf-Lampen unter verschiedenen Namen und heissen z.B. UV Sun Lux, Zoomed Powersun UV und M + S UV - Heat sie sind alle Baugleich und kosten um die 45,00€. Diese Lampen bitte mit Keramikfassung und nur in grossen nach oben hin offenen Terrarien betreiben die Birne wird bei längerem betrieb sehr heiss. Grundsätzlich sind diese Kombileuchten zu empfehlen, da sie unseren Schildkröten die erforderliche Wärmestrahlung und das notwendige UV - Licht zur Verdauung des Vitamin D3 spenden. Das UV-Licht ist für einen gesunden Panzer und Knochenaufbau überaus wichtig ist.

Die Quecksilberdampf-Lampe bringt die punktuelle Strahlungswärme von 45 C° und eine ausreichende UV- Versorgung. Die HQI Lampe spendet weniger Wärme, aber dafür ein ausreichend helles Licht damit kann die Sonne wenigstens ansatzweise simuliert werden. Als Einrichtungsgegenstände dienen verschiedene Steine , Schieferplatten, Trink- und Badenapf, Korkhöhlen ,Wurzeln und auch Pflanzen. Als Substrat für das Terrarium verwende ich feingehackten Rindenhumus leicht angemischt mit ca. 40% Sand. Der somit aufgewertete Bodengrund wird dann 10 cm Tief eingebracht. Durch den beigemischten Sand bleibt das Substrat schön locker und die Tiere können sich gut eingraben. Ungeeignete Substrate sind: Buchenholzspäne, Säge und Hobelspäne,Sand,Tongranulat und Rindenmulch. Geeignet ist unter anderem: Kokosfaser, Rindenhumus und Gartenerde mit 30 bis 40% Sand vermischt.




		125 /80 W HQI Strahler




	Sonnenbad auf der Korkrinde



Auch die Sukkulenten schmecken den Tieren



		Ausruhen




	Allmorgentliche Futterration im Terrarium



		Nur Imponiergehabe



4 Monate altes Jungtier beim Feldsalat schnurbsen im Terrarium




		Badetag im Terrarium



Am Ziegenkopf wird gerne geknabbert



	Agrobsration ( Aufgeweichte Heucops)


	Wie auch im Frühbeet und Freigehege dürfen Versteckmögligkeiten und eine gewisse Strukturierung nicht fehlen. Das Terrarium sollte so naturnah wie möglich einrichtet sein, auch wenn die Schildkröten nur ein paar Wochen im Jahr darin gehalten werden.


	Die Tiere sollten auch immer die Wahl zwischen warmen und kühleren Regionen haben. Junge Schildkröten dürfen keinesfalls zu warm gehalten werden, da sie sonnst unnatürlich schnell wachsen. Die Simulation einer Schlechtwetterperiode ohne Wärmestrahler und Futter ist durchaus natürlich und dient dem langsamen Wachstum unserer Schildkröten.



Nach der Winterruhe wird bei uns im Terrarium einmal pro Woche mit der rechts abgebildeten Sprühflasche ein kräftiger “Frühlingsregen” simuliert. Dabei darf es schon mal zu kurzzeitiger Pfützenbildung kommen. In den Frühlings und Herbstmonaten Regnet es im südlichen Lebensraum der Tiere recht oft und heftig.



		Diese Sprühflaschen gibt es in jedem Baumarkt für ca. 10,00€

	Die Schildkröten geniessen diesen Handwarmen Regen sichtlich und laufen wie aufgezogen im Terrarium auf und ab, um Nahrung zu suchen und das meist mehrere Stunden lang.


	Die Pflegemassnahmen im Terrarium beschränken sich auf das tägliche Reinigen der Futterstelle und des Trink- und Badegefässes. Der Kot sollte 1 mal wöchentlich abgelesen werden. Das Substrat braucht nur 1mal im Jahr gewechselt werden, da die Tiere nur in den Übergangszeiten im Terrarium gehalten werden.




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